25.05.2019 - Schlammschlacht in Kansas

Am 20.05.2019 schreib ich noch, dass Mudroads zu meiden sind. Aber das sind Erfahurngen die man beim Chasen in den USA macht und Fehler aus denen man lernt! EGAL wie trocken und verlockend eine Mudroad aussieht, man fährt sie nicht, wenn einem das Gewitter im Nacken sitzt. Denn im Zweifelsfall ist sie hinter dem nächsten Hügel schon völlig verschlammt. Und über die Konsistenz des Schlamms hier hatte ich je bereits etwas geschrieben (die Fahrt auf der Schmierseife). Dieses ist eindrucksvoll im Video zu sehen.

 

Verfolgt vom Niederschlagskern eines starken Gewitters mit turbuenter Wallcloud begehen wir den Fehler aber trotzdem.

 

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Fazit: blank liegende Nerven, kurzzeitiges außeinander reißen unserer Gruppe, Herzschlag bis zum Hals und am Ende das Verlangen aller am Abend ein Bierchen oder 2 zu trinken. Und natürlich dieser widerwärtige Schlamm überall.

 

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Kaum waren wir aus der Gefahrenzone raus, formte das Gewitter schöne Strukturen aus und wurde zu einer klassischen Superzelle.

 

 

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Wir mussten uns aber auf den Weg machen um nicht in den Gefahrenbereich einer Neuentwicklung östlich von uns zu geraten. Und tatsächlich sehen wir kurze Zeit später in weiter Ferne unter dieser Neuentwicklung Staub am Boden rotieren. Ob es sich hierbei um einen Tornado gehandelt hat oder nicht, möchte ich nicht bewerten. Selbst wenn kurze Zeit später ein Funnel sichtbar wurde, so passte dessen Position nicht wirklich zu dem mittlerweile wieder verschwundenen Staub am Boden. Wie dem auch sei, hübsch anzuschauen war das Schauspiel allemal. Auf unserem Weg zur nächtlichen Unterkunft in Garden City, KS hatten wir wieder mit den üblichen bekannten zu tun: Überflutungen und gesperrten Straßen.

 

24.05.2019 - Ohne Ende Wasser

Wie angekündigt werde ich mich auch heute wieder kurz halten. Nach einem ausgiebigen Brunch bei Taco Bell wurden wir beim Verlasen des Etablissements vom ersten Eisschirm eines Gewitters überrollt. Unten dran hingen diese hübschen Mammatus Wolken

 

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Wir machen uns auf weiter nach Osten. Durch diverse Neuentwicklungen am Himmel sind wir bald eingekreist von Gewittern und müssen Gas geben. Trotz allen Bemühungen müssen wir durch den Hagel. Dieser ist zum glück nicht all zu groß. Aber auch die 2-3 cm machen schon ordentlich Krach auf dem Autodach wie im Video eindrucksvoll zu hören ist.

 

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Die Gewitter am heutigen Tag ziehen alle ziemlich langsam und blden sich immer wieder neu. Das hat schnell zur Folge, dass das Flache texanische Land überflutet ist. Der Boden ist sehr lehmig und hat damit Probleme die Wassermassen zu schlucken. Etliche Straßen sind durch Überflutung unpassierbar, so mussten wir mehrere Male umkehren um das Gebiet zu verlassen.

 

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23.05.2019 - HP Superzellen in Texas

Ich werde jetzt nicht sonderlich viel schreiben. Es zehrt mehr an einem als erwartet. Es gibt keine Ruhepausen... Seit 11 Tagen sind wir jetzt hier in den Great Plains der USA. Gute 8000km haben wir bereits zurückgelegt... Von den 11 Tagen die wir hier sind waren 2 (ZWEI!!!) ohne Gewitter. Man kommt abends zwischen 8 und 0 im Motel an... schnell noch die Kameras leer machen und über Nacht die Akkus wieder voll. Morgens, je nach Lage zwischen 7 und 9 aufstehen, duschen, Kaffee, Frühstück (meistens bei IHOP - International House of Pancakes) und dann heißt es wieder: hit the road, Jack! Dann gibt es, je nach Situation, 2-5 Stunden Anfahrt ins Zielgebiet. Diese nutze ich dann meistens, um im Auto auf dem Laptop Bilder und Videos für euch zu schneiden. Es gibt aber einfach so viele Gewitter, dass ich nicht mehr hinterherkomme. Ich werde aber weiter machen und, sobald fertig, alles hier weiter reinpacken. Hier nun ohne große Kommentare ein paar HP (High Precipitation - viel Niederschlag) Superzellen in Texas. Das Video rauscht leider am Ende ziemlich. Das liegt daran, dass es schon fast komplett dunkel war als es aufgenommen wurde. Man beachte auch die heftige Rotation. Das DOW (Doppler on Wheels - Mobiles Dopplerradar) im Video gehört übrigens zum TORUS Projekt der Oklahoma University - Das selbe Projekt der auch das Flugzeug vom 18.05.2019 angehört.

 

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22.05.2019 - Fast Enttäuschung mit Happyend

Die Jagd in der feuchten Suppe geht weiter. Viel zu berichten gibt es nicht.

Wir warteten bei dem, bereits bekannten, Örtchen Guthrie, TX auf Gewitterauslöse. Dabei haben wir den Fehler gemacht, uns zu schnell verleiten zu lassen. So kam es, dass wir nach Süden aufgebrochen sind um einem Gewitter entgegen zu fahren. Wie sich herausstellte war das Gewitter im Süden ab nur Mist und nicht der Fahrt wert. Als wir das festgestellt hatten, waren wir aber schon weit, weit südlich von Guthrie. Das war schlecht, denn bei Guthrie hatte sich mittlerweile ein ansehnliches Gewitter gebildet. Verdammt! Aber so ist das manchmal beim Stormchasing. Aufregen bringt nichts. Also Kopf hoch und Arsch in den Sattel. Wir warten auf weitere Auslöse. Und tatsächlich bildet sich bei Wichita Falls, TX eine schöne Superzele die auch als bald Tornadobewarnt ist. Leider sind wir auch von dieser noch ein ganzes Stück entfernt. Gut anderthalb Stunden Fahrt später kommen wir gerade noch rechtzeitig an um die Zelle an Altersschwäche sterben zu sehen. Das geschah aber im Licht der Abendsonne und war damit zumindest dezent hübsch. Damit war der Tag nicht ganz umsonst.

 

Nachdem die Gopro (die auf dem Dach festgemacht wurde) von den Fliegen des Vortags befreit wurde, konnte die Reise losgehen.

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Hier ist der Aufwindturm der Wichita Falls Zelle. Zu dem Zeitpunkt sah er noch ganz gesund aus, fiel aber kurze Zeit später zusammen.

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Der Tag endet in Vernon, TX. Bevor wir im Motel einchecken gehts nochmal schnell zu Wallmart um ein paar Vorräte aufzustocken (niemals zu wenig Wasser dabei haben!!!). Als wir wieder rauskommen werden wir von einem prachtvollen Sonnenuntergang in Empfang genommen. Leider geht hier so weit im Süden die Sonne sehr schnell unter (Äquatornähe). Bis wir am Auto waren und die Kamera in der Hand hatten war das meiste schon vorbei. Das hier ist übrig geblieben.

 

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